Die für den Menschen wie auch jedem Klavier ideale relative Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 50 und 60%. Werte zwischen 40 und 70% sind noch als normal zu sehen. Schlechter wird es außerhalb dieser Bereiche.

Zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann etwa den Resonanzboden platzen lassen, da dieser an den Rändern fix mit dem Gehäuse verbunden ist. Jedes Bohrloch wird größer (das Holz wird kleiner),so wie jeder Zwischenraum in einem Parkettboden wächst. Die Stimmnägel finden keinen Halt mehr, Mechanikschrauben lockern sich u.s.w. . Hier könnte man eine ganze Liste an möglichen Schäden hinzufügen. Aber auch zu hohe Feuchtigkeit schadet auf Dauer. Die Saiten werden rostig, brechen in Folge meistens beim Stimmen und die Mechanik geht schwerfällig um nur einige Auswirkungen zu nennen.

Nun ein Beispiel aus der Praxis: Ein gutes Klavier, das 90 Jahre lang bei gleichbleibender konstanter Luftfeuchtigkeit etwa in einem alten Haus in einem nordseitig gelegenen, nicht stark beheizten Zimmer stand, hat seine Güte bewahrt. Die Oma hat es als Kind bekommen und ihr ganzes Leben auf dem wunderbaren Stück musiziert. Nun erben es die Enkelkinder und stellen das Klavier in ein Haus neueren Stils, mit großzügig ausgelegten Fenstern, selbstverständlich ins südseitig gelegene Wohnzimmer. Hui was passiert dann? 90 Jahre und zwei Kriege haben dem Klavier nicht viel anhaben können, und es wäre noch einmal 90 Jahre bei bester Güte geblieben, doch das ist zuviel. Jetzt schaut es bald wirklich alt aus. Warum?

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Inhaltsverzeichnis
2.2.2 Luftfeuchtigkeits- und Temparaturauswirkungen
2. Transport und Aufstellungsort
Anreise ins Pianohaus Dornbirn