Die Bauweise der ersten Pianoforti war vollkommen aus Holz, wie deren Vorläufer, das Cembalo. Daher waren die Saiten dünn und die Gesamtsaitenspannung nicht sehr hoch, damit sich das Holz nicht verwindet oder bricht. Insgesamt waren die damit erzeugten Töne verglichen mit heutigen Instrumenten leise und der dynamische Bereich deutlich geringer. Auch die Mechanik war zierlich gebaut und ging bei festerem Anschlag leicht zu Bruch. Die Komponisten jener Zeit waren geteilter Meinung über den Wert des neuen Instruments. So meinte Johann Sebastian Bach beispielsweise dazu, daß ihm keine große Zukunft bevorstünde. Es brauchte tatsächlich fast hundert Jahre, bis weitere größere Entwicklungsschritte in Richtung zum heutigen Klavier einsetzten. Trotzdem wurde schon damals sehr viel Musik auf dem Klavier komponiert. Die Komponisten schätzten es, ein ganzes Orchester darauf imitieren zu können, bzw. den Zusammenklang einzelner Stimmen zu erproben. Hier ein leises Fagott und dort eine lauter klingende Bratsche, oben eine zarte Flöte und weiter unten ein schmetterndes Horn. Alles in allem ein Instrument, mit welchem es leichter fiel zu komponieren. Die Instrumentenbauer dieser Zeit waren daher damit beschäftigt, die einzelnen Tonlagen in unterschiedlicher Klangfarbe zu gestalten, um diese Imitierung anderer Instrumente zu verbessern.
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1. Klaviergrundlagen