Beim Pianino heißt das linke Pedal Leisepedal und bewirkt, daß alle Hammerköpfe ein Stück Weg zur Saite zurücklegen und beim Tastenanschlag nicht die volle Schwungkraft erreichen. Dadurch wird bei gleicher Anschlagstärke der Ton leiser. Der Unterschied, ob mit oder ohne Pedal, ist jedoch meist nur recht schwach wahrnehmbar, da sich an der Klangcharakteristik nichts ändert.

Beim Flügel ist es das Verschubpedal, welches bei Betätigung die gesamte Mechanik mit der Klaviatur leicht meist nach rechts verschiebt, und dadurch die Hämmer in der Mittellage und im Diskant um eine Saite weniger anschlagen. Die dritte Saite wird somit durch ihre schwingenden Kollegen angeregt und erreicht nicht die volle Lautstärke. Das Klangbild ändert sich. Im Bass behilft man sich damit, daß der Hammer an der neuen Anschlagstelle weicher intoniert wird. (Beim Intonieren wird die Härte des Filzes und damit das Klangbild festgelegt).

Das mittlere Pedal ist beim Flügel meist das Tonhaltepedal, auch Sostenutopedal genannt (sostenuto - gehalten, breit, getragen; von ital. sostenere - halten). Drückt man es, werden alle Dämpfer, die vor dieser Aktion ausgehoben waren "gehalten", also jene Tasten, die gedrückt waren. Selbst wenn man diese Tasten loslässt, werden die dazugehörigen Dämpfer durch das Tonhaltepedal oben gehalten. So klingen diese Töne bei fortgesetztem Spiel lange und die anderen (Dämpfwirkung beim Lösen der Taste) verhalten sich wie gewohnt.

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Anreise ins Pianohaus Dornbirn