Nicht jeder Klavierstimmer kann eine nötige Reparatur fachmännisch durchführen. Das gehört eben nicht direkt zu seinem Berufsbild. Ist er zudem auch Klaviermacher (in Deutschland Klavierbauer) oder beschäftigt bei einem Klaviermacher, so sollte es für ihn kein Problem sein. Oft kann eine nicht fachgerecht durchgeführte "Reparatur" von unerfahrenen Stimmern oder selbsternannten Klaviermachern zu noch größeren Schäden führen. Fehler und Schäden können verschiedene Ursachen haben. Zum einen gibt es natürliche Verschleißerscheinungen, wie sie durch den Gebrauch auftreten. Da manche Tasten häufiger verwendet werden als andere, ergibt es sich, daß mit der Zeit gewisse Unregelmäßigkeiten auftreten. Filze und Leder in der Mechanik werden beim Spielgebrauch zusammengedrückt. Sie verlieren somit an Substanz, da sich winzige Teilchen abreiben. Dadurch entsteht unerwünschtes Tastenspiel (Totgang oder Luft) zwischen Mechanik und Klaviatur. In Folge kann sogenanntes Prellen oder Trommeln auftreten. Beim Prellen schlägt der Hammer bei einem Anschlag mehrmals an die Saite. Die ersten Anzeichen merkt man zuerst bei leisem Spiel. Weiters nutzt sich die Hammerbefilzung an der Saite ab, wodurch die Intonation unregelmäßig wird. Oft benütze Töne klingen dann schärfer oder härter, die weniger gespielten bleiben hingegen weich und rund im Klang.
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